Das Ruderboot Tina von Graupner habe ich Anfang der 80er Jahre als Baukasten erworben und gebaut.
Daten
Länge : 92 cm
Breite: 22,5 cm
Gewicht ca 3 kg
Ich habe das Boot nach Bauplan gebaut . Nur die Tina ist nicht die vorgesehene Puppe von Graupner sondern eine “normale” Puppe die ich umgebaut habe.
Allerdings hat das Boot nie richtig funktioniert und so ist es ins Regal gewandert.
Vor einigen Jahren habe ich nochmals versucht, das Ruderboot fahrtüchtig zu machen. Ein Fahrtenregler wurde getauscht und ein neuer Akku kam rein. Aber trotzdem war ich mit der Geschwindigkeit des Ruderns nicht zufrieden und ein vernünftiges Fahren war nicht möglich.
Wieder ab ins Regal.
In der Zwischenzeit habe ich meine Kirchwerder flott gehalten und Modelltrucks gebaut. Die Tina war immer im Hinterkopf und so konnte ich einige Anregungen für einen neuen Versuch gewinnen die Tina fahrtauglich zu kriegen.
Als erstes habe ich einen neuen Motor eingebaut.
Es handelt sich um einen Carson Poison Motor Best.Nr. 906023.
Der Motor ist für den Einsatz in Trucks gedacht hat aber den Vorteil, eine niedrige Höchstdrehzahl zu haben.
Technische Daten:
Der original Motor, ein Mabuchi RS-360 hat eine Leerlaufdrehzahl von 12500 U/min.
Bei einer Untersetzung von 100 :1 durch das Schneckengetriebe der Rudereinrichtung reicht eine Drehzahl von ca.3000 -3500 U/min um eine vernünftige Ruderbewegung zu bekommen. Bei so niedriger Drehzahl hat der Mabuchi keine vernünftige Kraft um die Ruder gleichmäßig zu bewegen. Der Carson schafft das locker. Weiterhin habe ich das Kreuzgelenk gegen eine flexibele Kupplung ausgetauscht.
Das nächste Problem war die Ansteuerung der Ruder. Um eine vernünftige, stabile Änderung des Ruderausschlags für die Steuerung zu erreichen sind relativ stramme Rückzugfedern erforderlich. Hier lag das Problem beim ersten bauen des Models. Der verwendete Servo C5007 hat eine Stellkraft von 39 Ncm. Dies reicht normalerweise nicht aus . Ich habe den Servo ausgetauscht gegen einen neuen von Blue Bird BMS 620 MG mit ca. 100 Ncm Stellkraft.
Zusätzlich habe ich dem Servo eine eigene Stromversorgung spendiert. Zum einen steht damit eine konstante Spannung nur für den Servo zur Verfügung und der Empfänger wird nicht so stark belastet. Hierzu einfach die Plusleitung vom Empfänger zum Servo unterbrechen, den Minuspol der Empfängers und der Servostromversorgung verbinden und den Pluspol der Servostromversorgung mit dem Servo verbinden.
Bei der nächsten Probefahrt gab es ein neues , kleines , Problem.
Um dem Ruderboot etwas Stabilität zu geben, habe ich zwischen Rumpf und Bodenbrett einige Bleistangen gelegt. Es ist etwas schwierig da so gut wie kein Platz ist. Bedingt durch diese unterschiedlichen Gewichte und durch die Verteilung von Motor und Akkusist es erforderlich, das Ruderboot auszutrimmen. Damit wird ein gleichmäßiges eintauchen der Ruder und somit eine Geradeausfahrt erreicht. Bei dem Versuch, ein Bleikötzchen im Boot zu platzieren geschah es. Es hält relativ genau den richtige Platz für das Gewicht zu finden. Dabei habe ich nach einigen Versuchen das Boot nicht mehr komplett aus dem Wasser gehoben sondern versucht so halb aufgehoben das Gewicht zu verschieben. Das Ende vom Lied war Wasser im Boot, und damit Ausfall der Elektronik. Sofort Strom abgeschaltet, und dann zu Hause alles mit einem Kompressor trocken geblasen. Und Glück gehabt. Alles funktionierte noch.
Dieses Malheur war der Anstoß für eine automatische, durch die Fernsteuerung betätigte , Trimmeinrichtung.
Das ganze ist aus Messing, Antrieb ist ein Mini DC Getriebemotor 100:1 untersetzt. Der Motor bewegt über eine Gewindestange den Schlitten mit dem Bleigewicht.
Schaltung für die Ansteuerung des Motors über einen Proportionalkanal der Fernsteuerung mit einen Umschalter.